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Statistik der Unfallversicherung UVG

Die Unfallstatistik UVG 2009 ist erschienen


Deutlich mehr Unfälle als im Vorjahr

Gegenüber dem Vorjahr haben die Unfälle im Jahr 2008 um 3,8 Prozent auf 762'000 zugenommen. Dies zeigt die Statistik der Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung UVG, die die Daten der 37 Schweizer Unfallversicherer umfasst. Bei den Freizeitunfällen beträgt die Zunahme sogar 5,3 Prozent, und es wurde mit 482'000 Fällen ein neuer Höchststand erreicht.

Im Jahr 2008 sind in der Unfallversicherung UVG 762'000 Fälle registriert worden. Dies sind 28'000 Fälle oder 3,8 Prozent mehr als im Jahr 2007. Die Zahl der Berufsunfälle hat um 1,9 Prozent auf 268'000 zugenommen und die Zahl der Freizeitunfälle um 5,3 Prozent auf 482'000. Die Zahl der Unfälle in der Unfallversicherung für Arbeitslose ist hingegen erneut um mehr als 10 Prozent auf 12'000 gesunken.

Starke Zunahme bei den Freizeitunfällen
Die Zunahme der Berufsunfälle um 1,9 Prozent widerspiegelt das Beschäftigungswachstum von rund 2 Prozent im Jahr 2008 bei damals noch guter Wirtschaftslage (UVG-versichert sind alle in der Schweiz unselbständig erwerbstätigen Personen). Der deutlich stärkere Zuwachs bei den Freizeitunfällen um 5,3 Prozent kann auf die günstigen Witterungsbedingungen zurückgeführt werden. Mit besserem Wetter werden Freizeitaktivitäten stärker und länger ausgeübt.

Ein erheblicher Teil der Freizeitunfälle geht auf das Konto Schneesport (Ski und Snowboard), wo gegenüber 2007 gut ein Viertel mehr Unfälle gemeldet wurden. Zurückzuführen ist dies auf ein schneereiches Jahr 2008 mit überdurchschnittlich guten Witterungsverhältnissen. Aber auch bei den Fussball- und Fahrradunfällen zeichnen sich Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahr um 5 bis 10 Prozent ab. Die Zahl der Freizeitunfälle erreichte im Jahr 2008 einen neuen Höchststand seit Inkrafttreten des UVG 1984. Sogar die Unfallzahlen des Jahrhundertsommers 2003 sind übertroffen worden.

An regnerischen Wochenenden weniger Freizeitunfälle
Der Einfluss der Witterungsbedingungen auf die Unfallzahlen kann beachtlich sein. Dies zeigt das folgende Beispiel, das die zweite Augusthälfte der Jahre 2008 und 2003 miteinander vergleicht (Grafik). Da in beiden Jahren die Wochentage auf das gleiche Datum fallen, lassen sich die Freizeitunfälle auf Tagesbasis direkt vergleichen. An Arbeitstagen sind in beiden Jahren regelmässig um die 1'100 Freizeitunfälle zu verzeichnen. An Samstagen und Sonntagen sind es erwartungsgemäss deutlich mehr, nämlich je um die 2'000. Nicht aber am Wochenende vom 30./31. August: bei sonnigem und warmem Wetter ereigneten sich an diesem Wochenende im 2008 insgesamt über 4'500 Freizeitunfälle. Bei regnerischem Wetter waren es im Jahr 2003 mit 2'900 Freizeitunfällen ein Drittel weniger.





Nicht nur die Witterungsverhältnisse können die Freizeitaktivitäten begünstigen oder einschränken und damit einen Einfluss auf die Unfallzahlen haben. Während der Euro 08 im Juni 2008 waren im Vergleich zu 2003 rund 20 Prozent weniger Freizeitunfälle zu verzeichnen, in den Wochen davor und danach jedoch etwa gleich viele. Vermutlich wurde zu Gunsten der Übertragung der Fussballspiele vielfach auf Aktivsport verzichtet. Für ein Mal scheint der Passivsport in diesem Falle der Gesundheit weniger abträglich zu sein.

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Letzte Aktualisierung: 23.06.2008