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Statistik der Unfallversicherung UVG

Januar 2006 - Benefit / Das Kundenmagazin der Suva


Lernende verunfallen am häufigsten

Jeder zehnte Verunfallte ist eine Lernende beziehungsweise ein Lernender. Die Unterschiede je nach Branche sind beträchtlich. Die Unfallprävention wird - unter Mitwirkung der Suva - besser in der Berufsbildung verankert.




Lernende weisen unter den Arbeitnehmenden das höchste Unfallrisiko überhaupt aus. Von 10 Lernenden verunfallen jährlich mindestens deren fünf, zwei davon bei ihrer beruflichen Tätigkeit und drei in der Freizeit. Lernende weisen auch im direkten Vergleich zu Gleichaltrigen, welche bereits als gelernte, angelernte oder ungelernte Arbeitnehmende tätig sind, ein erhöhtes Unfallrisiko auf. Für die 18- bis 22-jährigen Lernenden beträgt die Risikoüberhöhung mehr als 10 Prozent für Berufsunfälle und sogar über 30 Prozent für Freizeitunfälle.

Das erhöhte Berufsunfallrisiko der Lernenden erklärt sich zum Teil dadurch, dass Unfälle im Rahmen des Turnunterrichts und anderer obligatorischer Anlässe, etwa Sporttage, durch die Berufsunfallversicherung gedeckt sind. Die Unfallursachenstatistik zeigt, dass fast 14 Prozent der Berufsunfälle von Lernenden zwischen 18 und 22 Jahren in die Rubrik «Sport, Spielen, Raufen» fallen und bei gut 3 Prozent aller Fälle «Spiel-, Turn- und Sportgeräte» beteiligt sind. Bei den übrigen Arbeitnehmenden zwischen 18 und 22 Jahren passieren nur knapp 2 Prozent der Berufsunfälle beim Sport, Spielen oder Raufen und bei weniger als 1 Prozent der Fälle sind Spiel-, Turn- und Sportgeräte beteiligt. Der grosse Risikounterschied im Freizeitbereich lässt allerdings darauf schliessen, dass auch Verhaltensunterschiede zwischen Lernenden und den übrigen gleichaltrigen Arbeitnehmenden Einfluss auf die Gefährdung am Arbeitsplatz haben könnten.

Unterschiede je nach Branche

Der Anteil der Lernenden am Total aller Arbeitnehmenden variiert stark von Branche zu Branche. Der zweite Sektor weist mit einem Anteil von 44 Prozent in der Altersgruppe der 18- bis 22-Jährigen am meisten Lernende auf. Die Unterschiede sind jedoch auch innerhalb des zweiten Sektors beträchtlich. In der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sind beispielsweise nur 26 Prozent der 18- bis 22-Jährigen Lernende, in der Holzindustrie sind es 52 Prozent. Und zudem sind die meisten Gefahrenpotenziale auch branchenspezifisch. Aus beiden Gründen muss eine vertiefte Unfallursachenanalyse auf Branchenebene erfolgen.

80 Prozent aller Berufsunfälle von Lernenden passieren in drei Branchen- Grossgruppen, nämlich je 34 Prozent in der Gruppe «Metall» und in der Gruppe «Bau, Waldwirtschaft und Öffentliche Verwaltungen», weitere 12 Prozent in der Gruppe «Elektrizität und Gas». In der Gruppe «Elektrizität und Gas» sind zudem in 30 Prozent aller Berufsunfälle Lernende betroffen. Dieser Wert liegt massiv über dem Durchschnitt von 10 Prozent über alle Branchen. An zweiter Stelle folgt mit 19 Prozent die Holzwirtschaft, an dritter Stelle mit 14 Prozent die Metallbranche.

Prävention

Gegenwärtig werden aufgrund des neuen Berufsbildungsgesetzes die Bildungsverordnungen für die einzelnen Berufe erarbeitet. Dabei werden - unter Mitwirkung der Suva - die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz besser in der Berufsbildung verankert. Aber auch die Unfallverhütung im Lehrlingsturnen ist für die Suva ein Thema. In Zusammenarbeit mit den Agenturen Bern und Zentralschweiz laufen pilotmässig Aktivitäten in den Berufsschulen Thun und Altdorf. Längerfristig sind davon positive Auswirkungen zu erwarten. Im Übrigen gilt auch hier, dass Sicherheit und Gesundheitsschutz Führungsaufgaben sind.

Dr. Bruno Lanfranconi
Bereich Statistik

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Letzte Aktualisierung: 11.05.2006