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Statistik der Unfallversicherung UVG

Unfallstatistik UVG 2002


Das Unfallrisiko ist noch immer hoch

Trotz sinkender Unfallzahlen verunfallt nach wie vor jeder fünfte UVG-Versicherte in der Schweiz. Die Unfälle kosten die Versicherung jährlich mehr als 1000 Franken pro Versicherten. Dies zeigt die eben erschienene Statistik der 43 Schweizer Unfallversicherer.

Die Zahl der Berufsunfälle und Berufskrankheiten je 1000 Vollbeschäftigte sinkt seit der Einführung des Unfallversicherungsgesetzes (UVG) im Jahr 1984 kontinuierlich (siehe Grafik). Im Jahr 2000 wurde erstmals die Marke von 80 Fällen je 1000 Versicherte unterschritten, wie die neuste UVG-Statistik zeigt. Zur Verminderung des
Risikos tragen nebst den Präventionsanstrengungen auch der Rückgang der Arbeitsplätze mit hohem Unfallrisiko und die demographische Alterung bei, haben doch junge männliche Arbeitnehmer das grösste Unfallrisiko. Im Freizeitbereich ist das Unfallrisiko in den vergangenen Jahren weit weniger gesunken. Im Jahr 2000 mussten 127 Unfälle je 1000 Vollbeschäftigte verzeichnet werden. Insgesamt ist das Risiko von Berufs- und Freizeitunfällen mit über 200 Fällen auf 1000 Vollbeschäftigte noch immer hoch.

Hohe Unfallkosten

Im Jahr 2000 mussten die Unfallversicherungen für Unfälle und Berufskrankheiten 3,6 Milliarden Franken aufwenden: 1,3 Milliarden für Berufsunfälle, 2,2 Milliarden für Freizeitunfälle, 94 Millionen für die Unfallversicherung für Arbeitslose. Pro Vollbeschäftigten ergibt dies 1017 Franken, ein Prozent weniger als 1998. Diese Kosten umfassen einerseits den Aufwand für die im Jahr 2000 registrierten Unfälle aber auch die Kosten für Fälle, die in früheren Jahren passiert sind.

Tief greifender Strukturwandel

Gemäss der UVG-Statistik stieg die Zahl der versicherten Vollbeschäftigten im Jahr 2000 erstmals seit 1990 wieder über 3,42 Millionen an. Wie die Versicherten-Zahlen zeigen, hat in diesem Zeitraum aber ein tief greifender Strukturwandel stattgefunden: Der Produktionssektor hat innert zehn Jahren 18 Prozent seiner Beschäftigten verloren. Demgegenüber stieg die Zahl der Beschäftigten im Dienstleistungssektor um gut 13 Prozent.

Prämienvolumen ist gestiegen, ebenso die Unfallkosten

Die versicherte Lohnsumme stieg im Jahr 2000 im Vergleich zu 1999 um rund 5 Prozent auf 198,2 Milliarden Franken. Dafür verantwortlich ist nebst der Zunahme der Beschäftigung und der individuellen Löhne auch die Erhöhung des versicherbaren Höchstverdienstes. Dieser wurde per 1. Januar 2000 von 97'200 auf 106'800 Franken angehoben, allerdings trägt diese Anpassung nur ein Prozent zur Erhöhung der Lohnsumme bei. Mit dem Wachstum der versicherten Lohnsumme erhöhte sich auch das (in Prozenten der Lohnsumme erhobene) Prämienvolumen. Die Nettoprämien (Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung) wuchsen im Jahr 2000 um 4,8 Prozent auf fast 4 Milliarden Franken. Die durchschnittliche Nettoprämie pro Vollbeschäftigten bewegt sich seit 1995 praktisch unverändert um 95 Franken monatlich. Allerdings treten branchenspezifisch erhebliche Unterschiede auf, denn die Prämiensätze werden nach dem Risiko abgestuft.

Auf Grund der grösseren Lohnsumme sind auch die Kosten der Unfälle gestiegen. Denn in der Unfallversicherung entfallen fast drei Viertel der Kosten auf lohnabhängige Taggelder und Rentenkosten. Das übrige Viertel entfällt auf die Heilkosten.

Invaliden- und Hinterlassenenrenten

Im Jahr 2000 bezogen im In- und Ausland rund 80'000 Personen eine Invalidenrente der Unfallversicherung. Der durchschnittliche Kapitalwert (also die Rückstellungen für alle künftigen Rentenzahlungen) der Invalidenrenten erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um fast 5 Prozent auf gut 140'000 Franken pro Fall. Dieser Wert erscheint bescheiden, doch handelt es sich bei rund der Hälfte dieser Renten um Teilinvaliditäten von weniger als 25 Prozent. Hinterlassenenrenten wurden an knapp 31'000 Personen ausgerichtet. Insgesamt verwalteten die Schweizer Unfallversi-cherer im Jahr 2000 gut 15 Milliarden Franken an Deckungskapital für die Ausrichtung von Invaliden- und Hinterlassenenrenten.

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Letzte Aktualisierung: 15.06.2005